Roots Architects “From Then ‘Til Now” (Fruits Records)

Roots Architects
“From Then ‘Til Now”
(Fruits Records – 2024)

Ein Album mit einem Allstars-Team an den Instrumenten. Initiator ist Mathias Liengme, ein Keyboarder und Produzent aus der Schweiz. Für das Projekt “The Inspirators” war er bereits 2013 auf Jamaika und hat mit etlichen Veteranen zusammen gearbeitet. Mit dieser Erfahrung im Rücken entstand die Idee, das Ganze noch eine Spur größer anzulegen. Etliche weitere Besuche folgten und 2017 entstanden die Aufnahmen für das vorliegende Album “From Then ‘Til Now” auf dem über 50 Musiker versammelt wurden, die man wirklich als Architekten jamaikanischer Musik bezeichnen kann. Um hier jetzt nicht eine unendliche erscheinende Liste einzubauen, beschränke ich mich auf ein paar ausgewählte Artists. Mit dabei sind u.a. Sly & Robbie, Leroy “Horsemouth” Wallace, Lloyd Parks, Boris Gardiner, Jackie Jackson, Errol “Flabba Holt” Carter, Tyrone Downie, Bongo Joe, Ernest Ranglin, Radcliffe “Dougie” Bryan, Vin Gordon und Dean Fraser. Wohlklingende Namen also, die allesamt auf viele Jahre im Business zurückblicken können.

Auf insgesamt neun Instrumetal-Stücken wird gemeinsam eine entspannte Atmosphäre erschaffen, die bestens für einen sommerlichen Spaziergang, einen gechillten Sonntag auf der Couch oder einen Aufenthalt im Lieblings-Café geeignet sind. Basierend auf elegant vorantrabenden Riddims zeigen die beteiligten Musiker, was in ihnen steckt. Bei der Liste an Menschen, die hier an den Instrumenten tätig waren, ist schon klar, dass Jazzelemente ebenfalls Teil des Projekts sind. An manchen Stellen, wie etwa bei den Titeln “In The Shadow” und “Under The Cotton Tree”, hätte man für meinen Geschmack auf die zwar dezenten, aber dennoch auffälligen Keyboard-Klangteppiche im Background verzichten können. Dennoch: wer relaxte Grooves und feine Bläsersätze sowie Solos oder gekonnt gespielte Gitarrenparts (Ernest Ranglin!) mag, wird hier gut bedient. Die Kompositionen stammen allesamt von Mathias Liengme, bis auf “Everlasting Love”, dem für mich besten Track des Albums, wo er gemeinsam mit Errol Kong am Werk war. Gemixt wurde das Ganze von Roberto Sánchez in seinem Studio in Santander, Spanien.

Karsten Frehe